8 km
350 hm
öffi (0,5h)
leicht
Gemütlicher Sonntagsausflug durch die Perchtoldsdorfer Heide zur Kammersteinerhütte und der zugehörigen Josefswarte.
An der Endhaltestelle der 60er in Rodaun folgen wir der Schillerpromenade der Dürren Liesing entlang nach Süden. An der Hauptstraße nach rechts und dann links über den Bahnübergang verlassen wir das Wiener Gemeindegebiet. Die Beschilderung der Perchtoldsdorfer Heide führt uns über die Scholaugasse und die Gorlitzer Gasse nach oben. Über ein durch Stiegen erschlossenes Steilstück gelangen wir direkt auf die weitläufige Freifläche. Die gemütlich in Serpentinen nach oben führende Liechtenstein-Höhenstraße wirkt in dieser Idylle etwas deplaziert, jedoch gilt es anzumerken, dass auch das Schutzgebiet der Perchtoldsdorfer Heide keineswegs natürlichen Ursprungs ist, sondern durch Weidetätigkeit sein eigentümliches Aussehen erlangt hat. So werden jedes Jahr unzählige Schafe auf die Wiesen geführt, um den unerwünschten Bewuchs abzugrasen. Die Heide ist zudem ein bedeutender Lebensraum für den stark bedrohten Europäischen Ziesel, welcher mir bereits auf der gestrigen Wanderung am Bisamberg untergekommen ist. Die kleinen flinken Erdhörnchen genießen dabei eine Hanglage mit traumhaftem Ausblick über den Süden Wiens, bei dem wohl jedem Immobilienhai der Geifer vom Kinn tropfen würde.
An den Parkbänken am oberen Ende der Heide führt ein rot markierter Pfad in den Wald hinein. Am klangvollen Bierhäuslberg vorbei führt dieser nach Westen in die Ausläufer des Wienerwalds hinein. Von einem kreuzenden Wanderweg lassen wir uns nicht beirren und laufen weiter zuerst mäßig, dann doch etwas schweißtreibend steil nach oben, quasi direkt zur Eingangstür des Franz Ferdinand Schutzhauses am Parapluiberg (562m). Wir lassen die überlaufene Hütte hinter uns und arbeiten uns weiter auf dem rot markierten Wallfahrerweg vor. Die Hütten sind spätestens hier oben allesamt geradezu inflationär markiert, insgesamt findet man auf diesem kleinen Gebiet gleich drei Ausflugshütten. Neben der besagten Franz Ferdinand Hütte (privat) auch noch die Teufelsteinhütte (ÖAV) und unser Vormittagsziel, die Kammersteinerhütte (ÖAV). Letztere erreicht man von der Forststraße links in leichtem Auf- und Ab in rund 10-15min.
Die schön gelegene und innen durchaus urige Schutzhütte lädt mit seinem gemütlichen Gastgarten zu einer Rast ein. Die angrenzende metallerne Aussichtswarte (Josefswarte) bietet in zwölf Metern Höhe einen herrlichen Rundumblick über die weite Pannonische Tiefebene und quasi als Kontrast dazu den ausgedehnten Wienerwald.
Ein Stück unterhalb der Hütte führt der rot-weiß markierte allerletzte/allererste Abschnitt des Nordalpenwegs 01 (sowie des Voralpenwegs 04 und des Mariazellerwegs 06) direttissima zurück nach Perchtoldsdorf. Am Ende des Waldwegs und der folgenden Forststraße gelangen wir in eine Wohnstraße (Hyrtlalle). An deren unterem Ende gehen wir nach links hinunter und dann der Sonnbergstraße entlang bis zur vom Beginn unser Wanderung schon bekannten Scholausgasse. Von dort folgen wir dem Hinweg zurück zum Ausgangspunkt in Rodaun. Wer etwas mehr Zeit hat biegt beim Begrischpark nicht nach links ab, sondern folgt dem Nordalpenweg geradeaus direkt zum mittelalterlichen Hauptplatz von Perchtoldsdorf, der sich geradezu für eine Kaffeepause aufdrängt. Vom Ortszentrum entlang der Hochstraße nach Norden zurück zum Start.