TAG 1: Von Mürzsteg über den Senkstein auf die Veitsch
12 km
1300 hm
zug + bus (2h)
mittel
Steiler Aufstieg, Senkstein und Seeboden.
Wir wollen heute einmal die Veitsch von einer anderen Seite kennenlernen. Denn die meisten kennen die höchste Erhebung der Mürzsteger Alpen tatsächlich ausschließlich von Süden und das oft auch nur im Winter als relativ schneesicheres Skitourenziel. Wir entscheiden uns für eine Komplettüberschreitung der Veitsch von Mürzsteg aus. Nach einer Übernachtung auf dem Graf Meran Haus werden wir zur Seebergalm weiterwandern, von wo uns der Bus dann zurück zum Zug bringen wird.
Wir starten -nach einer etwaigen Klopause am öffentlichen WC- von der Bushaltestelle Mürzsteg/Ort Richtung Westen. Kurz geht es entlang der Niederalplstraße, dann biegen wir nach dem Kinderhotel Appelhof nach links ab. Entlang eines recht idyllischen Waldwegs hangeln wir uns weiter nach hinüber zum eigentlichen Beginn des Wanderwegs. An ein paar Häusern steigen wir wieder kurz ins Tal ab biegen wieder nach links und passieren ein paar Bauernhäuser. An der folgenden Kreuzung begeben wir uns wiederum links die Straße nach oben.
Wir folgen dieser kurz bergan und biegen dann auf rund 830 Metern Seehöhe auf den rot-weiß-markierten Wanderweg ein. Ein kurzes Stück gehen wir entlang eines Weidezauns und über eine kleien Lichtung, dann geht es munter bergauf. Ein steiler Graben führt uns auf dem kommenden Abschnitt schweißtreibend nach oben, bis wir auf eine Forststraße treffen. Auf der anderen Seite quert der Weg etwas weniger steil nach links hinaus und schmiegt sich dann in langen, immer schmäler werdenden Bahnen an den Berghang. Der Steig wird dabei stellenweise auch recht abschüssig und insbesondere bei Nässe sollte man darauf achten, seine Schritte sicher und gezielt zu setzen.
Nach der “Schlüsselstelle” des Steigs öffnet sich das Gelände wieder ein wenig. In mehreren kurzen Serpentinen überwinden wir zwei weitere Hangabschnitte, dann breitet sich vor uns die ausgedehnte Almfläche unterhalb des Senkstein (1407m) aus. Wir passieren eine Halterhütte und folgen dann im Grunde der Kammlinie weiter nach Südwesten. Hinter einer langgezogenen Biegung fällt unser Blick in letzter Minute auf das Dach der etwas versteckt liegenden Ebenhütte.
Von der Hütte gehen wir weiter nach Westen. Durch einen (definitiv menschengemachten) Graben führt uns eine grobe Schotterstraße in Richtung Hauptgipfel. Wir passieren auf der Versorgungspiste einen improvisierten Badeteich, der wohl in Wirklichkeit als Viehtränke dienen soll, umrunden einen kleineren Gupf nach Nordwesten und treffen hinter einer Kuppe schließlich auf die malerisch gelegene Seebodenhütte. Nun sind wir unserem Ziel schon ganz nahe. Nur mehr wenige, schnell überwundene, Höhenmeter und zwei Geländefalten trennen uns jetzt noch vom Gipfelkreuz der Hohen Veitsch (1981m). Vom höchsten Punkt unserer Tour ist es dann quasi nur mehr zweimal umfallen bis zum Graf-Meran-Haus und damit unserer Unterkunft für die Nacht.
Tag 2: Vom Graf-Meran-Haus zur Seebergalm
13 km
300 hm
zug + bus (3h)
leicht
Nach einer erholsamen Nacht genießen wir noch einmal den sagenhaften Ausblick und verlassen dann das ÖTK-Schutzhaus nach Westen. Wir steigen über den zwar unschwierigen, aber extrem steilen und schottergespickten Teufelssteig hinunter auf eine kleine Anhöhe.
Wir folgen weiter der Kammlinie über die kleine Anhöhe und steigen dann ein Stück in den Wald hinab. Einen imposanten Felsenturm umgehen wir rechterhand und kommen nach einer weiteren kurzen Abwärtspassage durch das Unterholz auf die bewirtschaftete Rotsohlalm, auf welcher unsere Route auch den viel begangenen Mariazellerweg kreuzt.
Wir befinden uns jedoch auf einer gänzlich weltlichen Mission, lassen die Marterl und Wegkreuze hinter uns und gehen auf der Forststraße nach Südwesten. Diese führt uns in einem weiten Bogen hinüber auf die weitläufigen Weideflächen der Turnauer Alm. Hier trifft man im Sommer auch auf eine vielzahl wiederkäuender Kolleginnen, weshalb insbesondere mit Kindern und Hunden etwas Vorsicht geboten ist. Immer weiter auf der mitunter etwas ruppigen Schotterpiste umrunden wir den Schottenkogel. An der folgenden Abzweigung schreiten wir auf dem Karrenweg nach links. Nach gut eineinhalb Kilometern zweigt der Wanderweg nach rechts ab. Wir überwinden ein paar wenige Höhenmeter nach oben und queren dann den Hang hinüber zur wirklich sehenswerten Göriacher Alm.
Der finale Abstieg ins Lappental gestaltet sich dann eigentlich recht unspektakulär. Über einen mittelsteil abfallenden Waldpfad erreichen wir eine Forststraße, die uns vorbei an saftigen Wiesen und einem kleinen Schmelzwassersee aus der Talmulde hinausführt. Bei schönem Wetter kann man im angrenzenden Klettergarten auch gut und gerne ein paar Kletterer in freier Wildbahn beobachten. Flach geht es dann hinaus zur Seebergalm und dem im Sommer etwas deplatziert wirkenden Gaiberg-Schlepplift. Am Almbuffet lassen wir bei köstlichen hausgemachten Mehlspeisen noch die Tour revue passieren, bevor wir die letzten hundert Meter zur Bushaltestelle Seeberg Alpe hinüberspatzieren.