über mich 🦊
In den frühen 90ern im südlichen Teil des Hausruckviertels (oder wenn man der Vöcklabruck-Tourismus-Werbung glauben möchte dem Salzkammergut) geboren und ebenda aufgewachsen, könnte man denken, mir wäre die Verbundenheit mit der heimischen Bergwelt schon in die Wiege gelegt worden. Insbesondere da die Bergsteigerei in meiner Familie ohnehin eine lange und gepflegte Tradition nachweisen kann. Und dennoch hatte ich so meine Anlaufschwierigkeiten, bevor ich mit der Höhenluft wirklich warm werden konnte und aus einer Kuriosität heraus auch eine echte Leidenschaft wurde.
So war mir als kleiner Stöpsel der Randstein gerade niedrig genug, der Kletterbaum meine Dawn Wall und die Rutsche rächte sich für meine relative Gelassenheit ihr gegenüber mit einem Abwurf und einem daraus resultierenden komplizierten Knochenbruch.
Seltsamerweise hat all dies der beinahe magischen Anziehungskraft der Berge keinerlei Abbruch getan. Wer jeden Tag die mächtigen Felswände des Traunsteins vom Küchenfenster ausmachen kann, möchte natürlich auch einmal dort oben stehen und auf die kleine oberösterreichische Welt herunterblicken. Doch bis dahin war es ein durchaus steiniger Weg (badumm tss). Zuerst galt es kleinere Brötchen im Höllengebirge zu backen. Schon der Ausstieg aus der Schotterries am Hochlecken, oder die stahlseilversicherte Stelle am Schoberstein trieben mir die Schweißperlen auf die ohnehin schon schweißgebadete Stirn. An der Leiter in der Brennerries habe ich mich so stark festgeklammert, dass das Eisen vermutlich heute noch an einigen Stellen verbogen ist. Als ich mich nach monate- bis jahrelangem Hin und Her und vielen Ausflüchten dann doch überreden ließ den Wächter des Salzkammerguts zu besteigen (über den Mairalmsteig wohlgemerkt), konnte ich den Gipfelerfolg kaum genießen, da sich der Boden unter mir anfühlte, als wäre er aus Wackelpudding und mein blendend kreideweißes Gesicht wohl den einen oder anderen Segelflieger zur Notlandung gezwungen hat.
Heute bewege ich mich in diesem Terrain mit einer für mich rückblickend schon fast erschreckenden Leichtigkeit, welche ich mir durch unbeirrtes Training und ständiges Ausreizen meiner Komfortzone erarbeiten konnte. Aus dem ehemaligen Angstberg ist ein Hausberg geworden und während der erste Aufstieg noch eine ausgedehnte Tagestour darstellte, geht sich heute ein kurzer Abstecher auf den Stoa schon auch einmal ohne Strafzettel in der Kurzparkzone aus. Allgemein kann, neben der physischen Komponente, der psychologische Wert des Bergsteigens gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn auch wenn ich meine Höhenangst wohl nie ganz überwinden werde, ist es mir heute möglich auch technisch schwierige Passagen und leichte Kletterstellen zu beältigen, ohne dem Kontrollverlust nachzugeben, der mich früher das eine oder andere Mal in mental schwierigen Situationen geradezu übermannt hat.
Durch mein Studium hat es mich schon vor einigen Jahren in unsere schöne, aber nichtsdestotrotz sehr flache Hauptstadt verschlagen. In diesem Blog möchte ich deshalb eine Brücke schlagen und auch insbesondere hauptstadtnahe Touren zu präsentieren, welche im besten Falle auch noch gut mit Öffis erreichbar sind. Umweltschutz war für mich als ehrenamtlichen Jugendleiter bei den Pfadfindern schon immer wichtig und insbesondere im Bergsport sollte ein schonender Umgang mit der Natur eigentlich selbstverständlich sein.
Eine besondere Liebe habe ich während dieser Jahre insbesondere zum Rax-Schneeberggebiet entwickelt. Durch die schnelle und umfassende öffentliche Anbindung und die schier unendlichen Tourenmöglichkeiten auch und insbesondere abseits der Touristenpfade war dieses Gebiet für mich schon immer eine interessante Destination. Diese Verbundenheit hat auch schlussendlich dazu geführt, dass ich mich im Jahr 2021 dazu entschlosse, eine Saison auf dem Karl-Ludwig-Haus (1804m) auf der Rax zu verbringen. Eine ganz andere Liebe entwickelte ich zu dieser Zeit auch zu meiner Hüttenkollegin und nunmehrigen Lebensgefährtin, die mich seither auf vielen meiner Wege dies- und jenseits der Berge begleitet hat.
Danach beschloss ich neben meiner ohnehin wenig zukunftsträchtigen akademischen Laufbahn meine sportliche Leidenschaft auch auf beruflicher Ebene etwas weiter zu forcieren. Dazu heuerte ich beim Wiener Bergfuchs an, einem renommierten Bergsportfachhändler, dessen Geschäftsräumlichkeiten schon im Jahr 1887 das erste Bergsportgeschäft Wiens beherbergten.
Nicht zuletzt meine umfassenden Erfahrungen in der heimischen Bergwelt haben in mir das Bedürfnis geweckt, meine Touren und Ausflüge in dieser Form festzuhalten. Umso besser, wenn ich damit auch anderen unsere wunderbare Natur näherbringen kann.