drobilsteig (A) & zischkasteig (1-)

16. Mai 2022

Details
Drobilsteig-Zischkasteig

12 km

550 hm

zug (1,5h)

steige (a; 1-)

Grazile Gemäuer, lustige Leitern und steile Stiegen am äußersten Rand der Hohen Wand. Von der Piesting zum Herrgottschnitzerhaus und retour.

Vom beschaulichen Bahnsteig in Ober-Piesting folgen wir der Starhembergstraße Richtung Süden. Auf dieser geht es gemächlich hinauf zur viel befahrenen Bundesstraße, welche wir anschließend queren. Auf dem Hügel vor uns zeichnen sich bereits die Ruinen unseres ersten Tagesziels ab. Vorher gilt es jedoch noch den Burgberg zu umrunden. Ein unscheinbarer Pfad führt uns kurz nach der Straße rechts in den Wald hinein. Auf diesem steigen wir in einem weiten Bogen den sehr beschaulichen Schindergraben nach oben, vorbei an einem alten, aber hervorragend restaurierten, Kalkofen, sowie zwei alten Wirtschaftsgebäuden. Kurz darauf nehmen wir die Abzweigung nach links und stehen nach gut zwei Kilometern auf dem wenig pittoresken Schotterparkplatz des Zitherwirten. Hinter dem Parkplatz nehmen wir die Forststraße den Hügel hinauf um in wenigen Minuten die äußerst imposanten Reste der Burg Starhemberg zu erreichen. Die Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert war lange eine der bedeutendsten Wehranlagen in Niederösterreich. Auch wenn sich der eigens gegründeter Verein „Freunde der Burg Starhemberg“ seit den 1930er Jahren für den Erhalt der Ruine einsetzt, bleibt die Ruine aus Sicherheits- und Haftungsgründen bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit gesperrt. Wie viele der Besucher das Verbotsschild wirklich abhält, erkennt man an dem gut ausgetretenen Weg, der durch eine Bresche ins Burginnere führen. Letztlich bleibt es natürlich jedem selbst überlassen (Zitat “I’m a sign, not a cop”), auf die leichte Schulter sollte man das Verbot dennoch nicht nehmen, denn abgesehen von der rechtlichen Komponente wirkt das Mauerwek tatsächlich extrem brüchig. Folglich sollte man, auch wenn man das Burggelände nur von außen besichtigt, immer einen Blick nach oben richten, ob sich vielleicht Steine lösen könnten. Haben wir die Ruine hinreichend erkundet, geht es wieder hinunter zum Parkplatz.

Von dort folgen wir dem rot markierten Weg rechterhand der Landesstraße wieder hinunter zum oberen Ende des Schindergrabens. An einem Wegkreuz vorbei schlängelt sich die Forststraße hinauf zu einer großen Weidefläche. Am oberen Ende dieser erblicken wir schon von Weitem die für diese Breitengrade doch beeindruckende Felswand des Hirnflitzstein, mitsamt der Hütte an der Einhornhöhle. In steilem Zick-Zack geht es für uns direkt hinauf vor das Eingangstor ebenselbiger. Von Ostern bis September kann man hier an Sonn- und Feiertagen gegen einen geringen Obulus die namensgebende Tropfsteinhöhle bestaunen. Der Weiterweg führt links an der Hütte vorbei und überwindet eine kurze Felsrinne mittels zweier Leitern. Danach geht es gemütlicher vorwärts durch einen netten Waldabschnitt, der weiter oben bei einer Picknickbank wieder in eine Forststraße übergeht. Diese wandern wir kurz hinauf, um dann wieder nach links der blauen Markierung des Drobilsteigs folgend. Nach ein paar hundert Metern gelangen wir bei einer weiteren Rastbank zum “Einstieg” des besagten Miniatur-Klettersteigs. Der Drobilsteig überwindet unter Zuhilfenahme mehrerer kurzer Leitern ein paar niedrige Felsstufen, weshalb er auch mit der leichtesten Klettersteigbewertung “A” angegeben wird. Ein Klettersteigset kann man sich daher getrost sparen und selbst für berggängige  Kinder sollten die eisernen Steighilfen kein großes Hindernis darstellen. Nachdem wir die letzte Leiter hinter beziehungsweise unter uns gelassen haben, stehen wir auch schon beinahe im Gastgarten des Herrgottschnitzerhaus (820m). Die urige Hütte mit leider etwas unschöner angrenzender Sendeanlage hat man nach wenigen hundert Metern leichten Spazierwanderns erreicht. Sie ist im Sommer immer Do-So geöffnet und bietet eine herrliche Aussicht über das Wiener Becken.

Nach einer kurzen Stärkung machen wir uns an den Abstieg. Wie so oft auf der Hohen Wand hat man hier die Qual der Wahl. Wir wollen heute etwas neues ausprobieren und entscheiden uns daher für den wenig bekannten Zischkasteig (1-). Aber auch über Brünnlries, Eselweg, oder den 231er Wanderweg gelangt man recht gemütlich wieder zum Ausgangspunkt im Tal. Der unversicherte Zischkasteig startet direkt neben dem Gipfelkreuz und führt augenscheinlich direkt in den Abgrund. Ganz wichtig ist es her auf die Markierung zu achten (grün!) und sich linkerhand der Stangenmarkierung zu halten. Rechts hinterm Gipfelkreuz geht es nämlich weitaus anspruchsvoller in den kurzen, aber doch recht anspruchsvollen Ganghofersteig (C/D, 1-; rot markiert) hinein, der im Abstieg sicher nicht zu empfehlen ist.

Die schwierigsten Stellen des Zischkasteigs finden sich hingegen gleich zu Beginn. Über einige unschwierige Felsstufen (1-, wenn überhaupt) gelangen wir zu einer steilen Wiesenfläche und später in den Wald hinein. Der felsig bis erdige Steig ist zwar unschwierig und nicht wirklich ausgesetzt, kann aber insbesondere bei Nässe und Unkonzentriertheit gerne auch einmal etwas schmerzhaft am Hosenboden enden. Der untere Teil folgt dann einem schmalen verwachsenen Pfad zu einer Forststraße, die uns quasi direkt bis nach Dreistetten führt.

Wir marschieren durch den Ort nach links und dann weiter an der Straße entlang. Kurz nach dem Heimatmuseum biegen wir rechts in den Wald hinein und gehen nach dem Abkürzer kurz wieder der Hauptstraße entlang. In der Rechtskurve queren wir nach links und steigen dann gleich wieder rechts den Waldweg hinunter. Am Ende des Waldstücks geht es für uns unter der Bundesstraße hindurch und hinab zur Bahnhaltestelle Dreistetten (stündlich Züge nach Wr. Neustadt).

Wer den Zug gerade verpasst hat, kann durch ein kurzes Auslaufen zum Bahnsteig Markt-Puiesting (1,5km dem Radweg an der Piesting entlang) die Wartezeit halbieren, denn hier hält der Zug jede halbe Stunde.

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