4 km
350 hm
zug + bus (1,5h)
Klettersteig (a/b)
Kurzweilige Kraxelei durch den Hanselkamin auf die nordöstliche Hohe Wand.
Bis zum Beginn des Hanselsteigs ist es ein gutes Stück von der nächsten Bahnhaltestelle. Ich starte meine Tourenbeschreibung daher der Einfachheit halber vom Parkplatz in Loderhof. Wer dennoch lieber öffentlich anreisen möchte, sieht sich dazu am besten meinen Bericht zur Tour zum Leiterlsteig an, alternativ fährt auch ein Bus von Winzendorf nach Stollhof.
Vom Parkplatz starten wir in nordwestliche Richtung in den Wald hinein. Am Rastplatz links vorbei, bis wir auf den querenden Talweg nach Stollheim treffen. Auf diesem kurz nach links und dann wieder nach rechts in Ausgangsrichtung. Ein roter Pfeil mit einem weißen „H“ weist uns dabei den Weg.
Umso näher wir an die Wand herangelangen, desto steiler wird der Waldpfad. Stellenweise, durch den erdigen Untergrund und die im Herbst auch gerne unter dem Laub versteckten Wurzeln, etwas rutschig, bahnen wir uns im Zick-Zack unseren Weg unschwierig nach oben, bis wir -wie so oft- recht unvermittelt vor dem Einstieg in den eigentlichen Hanselsteig stehen.
Über eine glatte, aber beidseitig stahlseilversicherte Felsrampe überwinden wir die erste Geländestufe. Wir finden uns im Karnitschstüberl wieder. Die fast schon magisch anmutende Halbhöhle mit ihrem markanten Steinbecken im Hinterteil bietet einen herrlichen Weitblick ins südliche Wiener Becken. Aus diesem Grund finden sich hier auch das Wandbuch, sowie eine nette Rastbank zum Verweilen.
Da wir uns aber erst am Anfang des -zugegeben recht kurzen- (Kletter-) Steigs befinden, verzichten wir hier auf die verlockende Pausenmöglichkeit und begeben uns umgehend über einen schmalen Holzsteg zur Schlüsselstelle, aber auch der einzigen wirklichen Kletterstelle des Hanselsteigs. Nachdem wir unter zuhilfenahme einiger Metallstifte und -klammern (A) in den den namensgebenden Hanselkamin vorgedrungen sind transportiert uns eine vielleicht zehn Meter hohe, leicht verwundene und schräg abdrängende Leiter (A/B) ans obere Ende des Felsspalts. Ein Mindestmaß an Armkraft und Schwindelfreiheit sollte dabei jedenfalls vorhanden sein technisch gestaltet sich aber auch dieser Abschnitt relativ unschwierig.
Mit Hilfe weiterer Klammern verlassen wir den Kamin. Über einen weiteren Holzsteg übersteigen wir eine glatte Felswand. Damit enden auch die Versicherungen. Dahinter geht es zuerst über steiles Schrofengelände hinauf, dann flacht das Gelände merklich ab. Auf einem sanften, leicht bewaldeten Bergrücken erreichen wir dann schließlich das Ende des Steigs direkt an der Wandfußstraße.
Hinunter entweder am Aufstiegsweg, über den Leiterlsteig (A/B) oder die nahe Brünnlries. Wer eine etwas größere Runde daraus machen möchte, kann auch bis zum Herrgotschnitzerhaus weiterwandern und dann über den Drobil- oder Zischkasteig absteigen.