28 km
1200 hm
zug (4h)
leicht-lang
Ausdauernder Traillauf durch’s Skigebiet Forstau-Fageralm.
Die Eckdaten dieser Tour mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken, wer die Topografie dieses Laufs aber etwas eingehender studiert, erkennt schnell das Potenzial dieser salzburgerischen Bergfahrt.
Breite, befestigte Forststraßen wechseln sich ab mit schattigen Waldabschnitten. Dabei hält sich die Steigung fast immer in Grenzen und erlaubt so einen angenehme anstrengenden Dauerlauf, ohne sich vollends verausgaben zu müssen.
Als Wanderung empfiehlt sich die Tour hingegen nur für extrem starke Geherinnen und Geher, denn die teils auch recht monotonen 30km verlangen nicht nur ihren körperlichen, sondern auch geistigen Tribut.
Vom Bahnhof in Radstadt bahnen wir uns den Weg hinüber nach Südwesten zum Sauschneidweg. Dieser führt steil von der Forstauer Straße über den Mühlberg zum gleichnamigen Sauschneidhof. Am Hof vorbei laufen wir über die Weidefläche (Achtung Stromzaun!) weiter hoch Richtung Waldrand. An der Viehtränke geht es für uns geradeaus ins Unterholz hinein. Recht steil und über schlechten Untergrund traben wir hoch bis zur Almfläche am Kranabethweg.
Wir queren den Kranabethweg und gelangen, an einer Sendeanlage vorbei, über einen gemütlichen Kammweg hinüber zum Premweg. Auch diesen kreuzen wir, laufen kurz entlang der Freifläche und dann wieder -stellenweise sehr abschüssig- hinunter zur zuvor genannten Straße.
Hinter einer Kuppe mündet der Premweg dann in eine Kreuzung ein, an der wir durch eine Links-Rechts-Kombo wenig später den Kurzenhof erreichen. Wir umgehen die Ferienunterkunft rechts und biegen an der Kreuzung nach rechts auf die (eigentlich) mit einem allgemeinen Fahrverbot und einem Schranken versehene Fagerstraße. Die stark befestigte Schotterpiste wird uns nun die nächsten zweieinhalb Kilometer und zweihundertfünfzig Höhenmeter begleiten. Die eintönige, aber angenehm ansteigende Forststraße bietet dabei eine erstaunliche Möglichkeit zum Verschnaufen. Auf rund 1400 Metern Seehöhe stoßen wir dann auf einen Wanderweg. Dieser kurze Abschneider führt durch einen märchenhaften Waldabschnitt, entlang eines kleinen Baches. Die kühlende Wirkung kann dabei durchaus Wunder wirken, denn der restliche Wegverlauf wird dann kaum mehr Schatten zu bieten haben.
Zurück auf der Straße geht es gemächlich hinüber zur Fageralm und damit mitten hinein ins im Sommer natürlich stillstehende Skigebiet. Quasi im Slalom durch die unzähligen Alhütten bahnt sich die Schotterstraße den Weg nach oben. Ein Abschneider über die Skipiste ist bei diesen feuchten Bedingungen nur bedingt empfehlenswert, im Hochsommer aber sicher möglich. Die letzten Kilometer auf der Straße verlaufen dann fast schon flach um eine Geländekuppe herum und dann in einem weiten Bogen hinüber zur Trinkeralm. Von hier gibt es zwei Möglichkeiten Richtung Gipfel. Entweder über die Skipiste direkt hinauf zum Mittleren Fager, oder rechts herum und dann von hinten steil auf den Sattel. Wir entscheiden uns (auch aufgrund der Schneelage) für letztere Option und setzen unseren Weg rechterhand fort, über teils mooriges Gelände und vorbei an einer kleinen Andachtskapelle.
An der folgenden Kreuzung biegen wir nach links ab, gelangen über einen leicht abfallenden Single-Trail zu einer weiteren Abzweigung und steigen nun sehr steil und schmal entlang eines Weidezauns hoch auf den Sattel zwischen Mittlerem Fager und dem restlichem Kammverlauf. Hier nach rechts und über den kurzen Aufschwung hinauf auf den eigentlichen Bergrücken.
Von nun an geht es unschwierig den Kamm hinüber. In leichtem Auf und Ab übersteigen wir ein paar Geländekuppen und erreichen nach einem letzten kurzen Steilstück den Gipfelfelsen des Hinteren Fager (1967m).
Bei Schneelage hingegen sollte man den Weg durchaus etwas mit Bedacht wählen, da es durchaus Stellen mit Abrutschgefahr geben kann. Da empfiehlt sich auch einmal ein kurzer Abstecher durch die Latschen.
Am Gipfel angekommen fehlt zwar das Gipfelkreuz, welches offenbar vor einigen Jahren schon abgestürzt war, sondern auch jegliche andere Spur von Zivilisation. So lässt sich der traumhafte Ausblick auf Dachstein und Co umso einfacher aufsaugen.
Retour geht es dann auf dem Aufstiegsweg, und auch wenn es quasi nur mehr bergab geht, sollte man dennoch mit seinen Kräften etwas haushalten, immerhin sind es immer noch vierzehn Kilometer zurück zum Bahnhof.