7 km
850 hm
auto (3h)
mittel
Klassische Silvestertour mit herrlichen Tiefblicken auf den schneebedeckten Vöcklabrucker Hausberg.
Wenn Einheimische sagen auf den Hochlecken zu steigen, meinen sie damit oft das Hochleckenhaus (1572m). Der eigentliche Gipfel des Hochleckenkogels auf 1691 Metern Seehöhe ist für sich allein ein wenig attraktives Ziel mit einem schlichten Holzkreuz und oft nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zum benachbarten Brunnkogel (1708m). Deshalb landen die meisten Bergsteiger auch direkt im gut gefüllten Gastgarten der Hütte, ohne je den Gipfel gesehen zu haben. Selbst im unbewirtschafteten Winter tummeln sich unzählige Wanderer rund um die Hütte, an Feiertagen wie Silvester pilgert bei schönem Wetter schon einmal gefühlt der halbe Bezirk aufs Plateau hinauf.
Unsere Tour beginnt beim Wanderparkplatz direkt am Taferlklaussee. Möglich wäre auch ein Aufstieg über den Alternativweg vom Gasthaus Kienklause weiter unten, jedoch ist ersterer meiner Meinung nach der schönere (und auch kürzere). Wir folgen der Forststraße links vom See hinauf, biegen nach der Brücke nach rechts und wandern der Skipiste entlang zuerst flach, dann immer steiler den Hang hinauf. Der Weg zweigt auf zwei-Drittel der Höhe nach links in den Wald. Nach gut einhundertfünfzig Metern kommen wir zu einer kleinen Quelle samt Tränke, dem Aurachursprung.
Der Pfad schlängelt sich schräg rechts in den Wald hinein und dann in Serpentinen den Berg empor. Am Ende des Waldwegs kommen wir auf eine kleine Freifläche, von der der Weg über Felsstufen nach rechts steil hinauf führt. Hier erst beginnt, wie so oft bei wärmeren Temperaturen, der Schnee zu liegen. Unschwierig geht es fast überversichert über die abgeschliffenen Felsplatten nach oben. Nach der nächsten Biegung lassen wir das St. Georgs-Bründl links liegen und gelangen kurz darauf auf die Schotterries. Der große Felsblock zu Beginn der Freifläche im Aurachkar lädt gerade im Sommer gut zum verweilen ein.
In der Schotterrinne wird der Schnee erstmalig etwas fordernder. Jedoch ist dieser meist tief und gut zu begehen. Zudem ist (allgemein der gesamte Aufstiegsweg) immer sehr gut gespurt. Der Weg über die Schotterries ist zwar steil aber technisch wenig anspruchsvoll. Selbst im Winter meistern diese einheimische Kenner und Geübte die Passage nur mit Sportschuhen an den Füßen. Einzig bei Vereisung oder erhöhter Lawinengefahr sollte von einem Aufstieg in diesem Bereich abgesehen werden. Der Weg führt zuerst durch Latschen, dann steiler über einen Steig und zwischendurch kurz versichert über die nächste Steilstufe nach oben. Ebenda angekommen kann man sich noch entscheiden, ob man nach links zum Hochleckenkogel geht und in Folge dessen den Brunnkogel besteigt, oder direkt zum Hochleckenhaus nach rechts weitergeht. Der Weg links ist steiler und im Winter oft weit schlechter gespurt. Deshalb kann dieser Teil bei schlechten Bedingungen durchaus etwas heikel sein, ein Abrutschen in dieser Passage würde zwangsläufig in einem kapitalen Absturz kummulieren. Heute sind die Bedingungen gut und es sind passable Spuren vorhanden, allerdings bin ich bereits etwas im Zeitstress und will deshalb auf direktem Weg zur Hütte.
Wir wenden uns also nach rechts folgen flach dem Glände hoch nach rechts, am berühmten Jausenstein (1380m) vorbei.
Es folgen zwei hintereinanderliegende Steile Aufschwünge, die im Hochwinter sicher etwas fordernd sein können, die Absturzgefahr hält sich dennoch in Grenzen, da eine Rutschpartie nach nur wenigen Metern in den beiden (geschlossenen) Dolinenkessel enden würde. Nach dem letzten steilen Abschnitt kommen wir über eine oft etwas rutschige Engstelle hoch aufs Plateau. Hier sehen wir zum ersten Mal die Hütte, welche sich nun bereits in greifbarer Nähe befindet. Wir queren nach rechts unter der Materialseilbahn hindurch und in weitem Bogen von Rechts hoch auf den Hügel, auf dem sich das Hochleckenhaus (1542m) befindet. Kurzes Anstoßen im trotz Winterpause heillos überfüllten sonnigen Gastgarten. Abstieg über Aufstiegsweg. Gut abkürzen lässt es sich am Weg nach unten gut über die aperen Schotterfelder rechts oder die tiefen Schneefelder links im Bereich der Schotterries.