Hochrettelstein- von der planneralm
07. Februar 2024
13 km
1300 hm
auto (3h)
mittel
Anregende Skitour auf den höchsten Punkt der Planneralm.
Kleine Anmerkung am Rande: Die Skitour über den Hochrettelstein mit Abfahrt in- und Wiederaufstieg über das Plientental zum Großen Rotbühel ist eine anspruchsvolle und lange Tour und sollte wirklich nur bei geeigneten Bedingungen (sowohl am Kamm, als auch in der Abfahrtsflanke) begangen werden.
Wir starten also -gute Prognosen vorausgesetzt- recht zeitig vom Sessellift Plannereckbahn. Neben der Piste und später über die Skiroute steigen wir mäßig steil hinauf zum Kessel am Plannersee. Vorbei am Plannerkreuz queren wir hinüber zur Aufstiegsscharte, über welche auch der Sommerweg nach oben nimmt. Der recht steile (Ost-) Hang ist dabei oft hart bis eisig und komplett abgeblasen. Die Harscheisen sollte man somit eher früher als später aus dem Rucksack holen, um ein ungemütliches Abrutschen zu verhindern. Haben wir aber erst das obere Ende des anstrengenden, aber kurzen Steilstücks erreicht, sind es nur mehr wenige Meter bis zur flachen Bergkuppe am Plannerknot (1996m).
Von da geht es für uns direkt in den Kamm hinein, der Plannerknot und Hochrettelstein verbindet. Je nach Bedingungen gestalten sich sowohl die Routenführung, als auch die Fortbewegungsart völlig unterschiedlich. Während bei ausreichender Schneelage der Kammlinie auf zwei Brettern gefolgt werden kann, nehmen wir aufgrund der frühlingshaften Verhältnisse lieber den teils komplett aperen Sommerweg. Den Boden werden unsere Skier dabei bis zum Gipfel leider nicht mehr berühren. Der Kamm führt uns dabei in leichtem Auf und Ab, stellenweise minimal ausgesetzt hinüber zu einem kleinen Sattel unterhalb des Gipfelaufbaus.
Vom Sattel können wir einen ersten Blick auf unsere Abfahrstroute wagen und damit auch erste Einschätzungen zu den herrschenden Bedingungen vornehmen. Insbesondere den linken Steilbereich sollten wir dabei genau in Augenschein nehmen und diesen in der Abfahrt auch soweit wie möglich meiden. Haben wir das getan, steigen wir über leichtes, felsdurchsetztes Gelände weiter. Der Weg ist dabei recht unschwierig, bei mehr Schneelage könnte man sicher auch problemlos mit den Skiern weitersteigen. Gegen Ende hin flacht die Aufsstiegsspur merklich ab und hinter einer kleinen Senke erkennen wir dann auch schon das nahe Gipfelkreuz des Hochrettelsteins (2220m).
Nach einer kurzen Rast am herrlichen Aussichtsgipfel machen wir uns an die Abfahrt. Über das sonnenverwöhnte Kar in der Südflanke des Hochrettelsteins fährt es sich am gemütlichsten ab. Wir starten mäßig steil (~30°) in den Hang hinein und halten uns dann möglichst weit links, um die problematischen Stellen im Westbereich möglichst zu umgehen. Im unteren Teil des Hangs passieren wir eine kleine Engstelle, nach dieser queren wir -je nach Verhältnissen- möglichst bald nach links und bahnen uns dann recht freestyle einen Weg durch den Wald nach unten zum Talboden.
Im Plientental heißt es dann wieder auffellen. Trotz des hinter uns liegenden Gipfelsiegs, haben wir nämlich gerade erst die Halbzeit unserer Tour erreicht. Rund fünf Kilometer und sechshundert Höhenmeter trennen uns nun nämlich noch von der Zivilisation. Entlang des malerisch verlaufenden Plie(n)ten-Bachs folgen wir einer Forststraße minimalst berguf Richtung Talschluss. Dreimal müssen wir dabei auch das Bachbett queren und nur einmal steht uns dazu auch eine Brücke zur Verfügung. Etwas Vorsicht ist also gefragt, um nicht in nassen Schuhen weiterstapfen zu müssen. Auf rund 1550m verengt sich der Geländeeinschnitt dann endgültig. Es wird für uns Zeit den vorgegebenen Weg zu verlassen. Wir steigen mitunter etwas mühsam links in den Wald hinauf. Meistens sind hier auch brauchbare Spuren vorhanden, die uns unschwierig über zwei Geländekanten hinweg auf das kleine Plateau unter dem Plientensattel führt. Den kurzen Aufschwung hinauf zu ebendiesem nehmen wir dann, unser Tagesziel bereits im Blick, quasi im Sturm. Vom Sattel trennt uns nur noch ein Hang von einer gemütlichen Pistenabfahrt. Unter beherztem Spitzkehreneinsatz ersteigen wir also auch noch den letzten, durchaus steilen Hang, bevor wir an der Abzweigung zum Großen Rotbühel quasi wieder im gesicherten Skiraum landen. Über die Gläserboden-Piste geht es dann wieder hinunter zum Parkplatz.