7 km
850 hm
auto (1,5h)
mittel
Viel begangene Tour für’s Herantasten an den alpinen Skiraum.
Die Tour beginnt auf rund 1050 Metern Seehöhe im Skigebiet Brunnalm und ist dadurch auch relativ schneesicher. Jedoch ist sie nur sehr bedingt an den ÖPNV angebunden, weshalb einem Wohl oder Übel nur die Fahrt mit dem motorisierten Vierrad übrigbleibt. Nachdem ich jedoch selber kein Auto zur Verfügung habe, fahre ich soweit es geht mit dem Zug und nehme mir dann ein Carsharing-Elektroauto für die verbleibenden Kilometer.
Vom Tourengeher-Parkplatz unterhalb des Gasthofs Scheikl steigen wir kurz entlang der Straße bis zur Skipiste auf. An dieser linkerhand vorbei über einen Holweg bis zur Talstation des Sonnkogel-Schlepplifts. Wir folgen der Forststraße weiter in den Wald hinein. In einer Kehre trennen wir uns von der eigentlichen Aufstiegsspur. Da die Sonnkogel-Abfahrt aufgrund der Nachwehen der vergangenen Winterstürme gesperrt ist, steigen wir direkt über die Skipiste weiter. Ansonsten würde uns der Weg geradeaus durch den Wald hoch führen, wo er sich auf gut 1370m wieder mit der Skipiste vereinigt.
Wir biegen also nach rechts ab und folgen dem Forstweg, bis wir wieder zur Sonnkogelabfahrt gelangen. Auf dieser zuerst mäßig, dann spürbar steiler nach oben. Die Skipiste verlangt insbesondere aufgrund der aktuell eisigen Verhältnisse schon den einen oder anderen Spitzkehreneinsatz, ein willkommenes Aufwärmprogramm für die zweite Hälfte unseres Ausflugs.
In einer Biegung verlassen wir die Piste in Aufstiegsrichtung links. Ein weiterer Holweg führt uns dann auf den Sattel unterhalb der Schallerrinne und damit ans Ende des präparierten Skigebiets.
Wir folgen der Kammlinie nach Nordwesten. Ein kurzes Stück steigen wir etwas beschwerlich durch ein recht beschauliches Waldstück, hier ist es nämlich oft sehr eisig und zerfahren. Dann lichten sich die Vegetation und auch das Gelände merklich.
Über einen ausladenden Hang bahnen wir uns im Zick-Zack den Weg nach oben, immer rechterhand der so weithin bekannten Schallerrinne. Auch wenn sich die Steilheit der Aufstiegsroute in Grenzen hält und diese im Prinzip dem Sommerweg folgt, sind Harscheisen und solide Sptzkehrentechnik dennoch nahezu die gesamte Saison lang obligat. Ein Abrutschen wäre aufgrund des exponierten und abgeblasenen Geländes jedenfalls irgendwo zwischen äußerst unangenehm und fatal angesiedelt und muss daher in jedem Fall vermieden werden.
Nach ein paar letzten kräftezehrenden Metern und unter der Ausreizung der Belastbarkeit der Harscheisenzacken haben wir es dann hinauf geschafft. Ungefähr auf Höhe des von links kommenden Teufelssteigs, auf gut 1830 Metern flacht das Gelände ab und wir stehen auf dem Gipfelplateau des Veitschmassivs. Doch während die eine Herausforderung hinter uns liegt, stellt sich uns hier oben oft eine ganz andere entgegen: Der Wind.
Die Veitsch ist durch ihre exponierte Lage schon immer anfällig für ordentliches Gepuste, bei wie heute zehn Grad Minus Außentemperatur kann der Wind-Chill Effekt aber besonders ungemütlich werden. Wir orientieren uns also zuerst an den Stangen nach rechts und nehmen dann fast schon im Laufschritt den letzten Gupf links hin zum dahinter etwas versteckt liegenden Gipfelkreuz der Hohen Veitsch (1981m). Erst hier entdecken wir auch das nur einen Steinwurf entfernte Graf-Meran-Haus, welches sich bis zuletzt hinter einem weißen Schleier aus Eis und Schneewechten vor uns verborgen gehalten hatte.
Der Umbau erfolgt dann im Schnellverfahren und die Wechselkleidung bleibt auch notgedrungen im Rucksack, denn an ein Um- und insbesondere Ausziehen ist bei diesen Bedingungen nicht zu denken. Hinunter geht es über die bereits erwähnte Schallerrinne. Zwar keine brutale Steilabfahrt, verlangt sie aber dennoch solide Skitechnik, insbesondere bei den oft nicht gerade vorteilhaften Bedingungen. Liegt die Rinne aber erst hinter einem, kann man aber vom Sattel gemütlich über die Skipiste bis zum Parkplatz abfahren.