6 km
550 hm
auto (3h)
leicht
Leichte Skitour auf einen herausragenden Aussichtsberg am Rande des Plannerkessels.
2097m mögen durchaus den Eindruck einer respektablen Tagestour vermitteln. Wenn man jedoch bereits auf 1600hm startet und das (Halb-)Tagesziel dabei quasi stets im Blick hat, verflieget dieser Eindruck aber recht schnell. In einer größeren Gruppe starten wir nicht allzu zeitig vom Gläserbodenlift. Zuerst steigen wir entlang der Rodelbahn auf, dann geht es geradeaus hoch durchs schneebedeckte Gemüse Richtung Kothüttensee. Kaiserwetter und gute Bedingungen mahnen kaum zur Eile und so lassen wir es heute realtiv gemütlich angehen. Die einzige “Schlüsselstelle” hinauf zum Kamm ist schon von weitem ersichtlich und wirkt heute wenig bedrohlich. Es herrscht zwar LWS 2-3, aus dem abgeblasenen Hang schauen aber schon die Latschen heraus. Wie sich später noch herausstellen wird, ist es stellenweise sogar komplett aper und der verbliebene Schnee ist hart und kompakt.
Auf der flachen Ebene um den Kothüttensee machen wir schnell Meter, folgen danach einer einsamen Aufstiegsspur um den ersten Bergrücken herum und machen uns dann schnurstracks an den Anstieg zum Kamm hinauf. Der Boden ist wie gesagt abgeblasen und eisig, stellenweise etwas mühsam zu gehen, aber mit guter Kantentechnik auch ohne Harscheisen machbar. Am höchsten Punkt des Hangs werden wir von einem traumhaftem Fernblick erwartet. Nach Süden hin öffnet sich ein weiterer Kessel und gibt die Sicht auf einen zugefrorenen Bergsee und die umliegenden Gipfel preis.
Von hier aus geht es nur noch mäßig steil den Kamm entlang nach oben Richtung Karlspitze (2097m). Am Weg dahin queren wir eine mittlerweile völlig schneefreie Wiesenstelle und legen die letzten Meter zum Gipfelkreuz zu Fuß zurück. Stellenweise ist der teils gefrorene, teils apere Fels etwas unangenehm zu gehen, mit etwas Vorsicht ist aber auch das kein allzugroßes Hindernis. Nach sehr gemächlichen zwei Stunden stehen unsere Namen im Gipfelbuch und wir genießen die mitgebrachte Jause bei herrlicher Fernsicht. Während ein Teil unserer Gruppe weiterzieht hinüber zum Hühnereck macht sich der Rest auf den Rückweg. Dabei ist der eisige Nordosthang noch einmal eine kleine Challenge, die aber mit ein paar schnellen Schwüngen auch erledigt ist. Von da an ziehen sich die Spuren im Pulverschnee wie von alleine, auch wenn der Schnee gegen unten hin doch schon etwas schwer wird. Ehe wir uns versehen sitzen wir dann auch schon im sonnigen Gastgarten auf der Planneralm und blicken zurück auf die gerade bezwungenen Hänge.