15 km
1200 hm
zug (1h)
leicht
Lohnenswerter Aussichtsgipfel, malerisch eingebettet zwischen Rax und Schneeberg. Wird wegen seiner guten Erreichbarkeit zu so gut wie allen Tages- und Nachtzeiten, sowie auch ganzjährig begangen.
Wir starten direkt am Bahnhof Payerbach/Reichenau und verlassen diesen vom hintersten Gleis in nordwestliche Richtung. Bei erster Gelegenheit nach rechts auf die Baurat-Schneider Straße abbiegen und nach 50m wieder nach links zuerst sanft, dann stark ansteigend den Hang hinauf über den Spazierweg. Oben treffen wir auf die Schneedörflstraße. Dieser immer geradeaus an der Miniatur-Feuerwache vorbei bis zu deren natürlichem Ende an der von der Stadt Wien verwalteten Forsthaus. Hier führt der Weg von der “Villa Waldhütte” -nomen est omen- hinein in den Wald. Wir folgen diesem immer den Markierungen nach. Die “Naturfreundehaus Knofleben”-Schilder sind gerade im unteren Bereich geradezu omnipräsent, ganz im Gegensatz zu denen für den Krummbachstein selbst, aber die Richtung ist ja ohnehin die selbe.
Wir treffen wenig später erneut auf die Forststraße, der Wanderweg quert diese einige Meter weiter Richtung Norden. Ab hier wird die Umgebung ruhiger, ganz im Gegensatz zum Untergrund. Auf waldigem Pfad geht es hoch zum Mariensteig. Der wohl von Holzfällern angelegte Steig ist absolut unschwierig und gut versichert, für nicht ganz schwindelfreie aber sicher eine kleine Herausforderung. Er schmiegt sich in der Eng rund 20 Meter über dem Boden den Fels entlang. Nach 100 Metern ist der ganze Spuk aber auch schon wieder vorbei. Von nun an geht es am Grund der Schlucht weiter, aufpassen muss man hier höchstens bei Glatteis, oder wenn die Gämsen wieder einmal mit Steinen herumschmeißen. Auch die Wegfindung gestaltet sich wenig schwierig. Zweimal biegt der Weg (schwer übersehbar) nach links ab, zieht danach durch einen Seitenarm der Schlucht und später über Waldhänge Richtung Knofeleben und der darauf befindlichen Naturfreundehütte. Nach einem letzten Steilstück durchs Unterholz erreichen wir eine Forststraße, die uns direkt zum ehemaligen Haller-Haus führt. Der Wanderweg kürzt ein Stück durch den Wald ab und trifft dann wieder auf die Schotterstraße. Bei der Hütte bietet sich eine kurze Rast vor dem finalen Anstieg an. Kleiner Tipp: Außerhalb der Saison findet man im Winterraum zumeist eine recht gut sortierte Getränkeauswahl vor (€2,50/Getränk; Stand 2022).
Hinter der Hütte führt ein Pfad ewas unscheinbar nach Westen in den Wald hinein. Bei der bald darauf folgenden Abzweigung steigen wir nach rechts hoch und gehen von nun an im Prinzip immer dem Bergkamm entlang Richtung Gipfel. Verlaufen ist hier also nur mehr schwer möglich. Wir passieren eine kleine Freifläche, von der wir erstmals einen schönen Blick auf den westlichen Teil des Schneebergs werfen können. Dann erklimmen wir einen steilen Waldhang hinauf auf den Grat. Nach einem kurzen Abstieg finden wir uns auf einem kleinen Sattel wieder, der Erlwiese.
Hier halten wir uns links, überwinden eine kleine Felsstufe, steigen dann durch licht bewaldetes Terrain weiter und legen die letzten Höhenmeter über felsdurchsetztes Gelände zurück, hoch zum durchaus stattlichen Gipfelkreuz des Krummbachstein (1602m). Hier lässt sich der herrliche Ausblick über das Raxplateau und die umliegenden Täler, sowie den südöstlichen Teil des Schneebergs genießen.
Runter geht es für uns am Aufstiegsweg. Eine Mini-Rundtour wäre über die (unbewirtschaftete) Alpenfreundehütte etwas östlich des Gipfels möglich. Gut machbar wäre auch eine Überschreitung über den Krummbachsattel nach Puchberg am Schneeberg, oder eine Runde über den Wassersteig zurück zur Abzweigung bei der Knoflebenhütte.
14 km
600 hm
zug (1h)
Klettersteig (a)
Zu Besuch in Stollhof am vielleicht kürzesten Klettersteig der Welt.
Gleich vorweg, der Leiterlsteig ist -wie so viele andere Aufstiegswege an der Hohen Wand- kein durchgehend versicherter (Kletter-) Steig. Vielmehr handelt es sich um einen kurzen, aber steilen Waldwanderweg, der durch eine Kletterstelle unterbrochen wird. Über diese überwindet man eine rund vierzig Meter hohe Steilstufe im Gelände, nach der es wieder relativ flach weitergeht.
Doch von Vorne: Der nordöstliche Teil der Hohen Wand ist durch die größere Entfernung zur Puchberg-Bahnstrecke vielleicht etwas schlechter erschlossen, als der südwestliche. Man kann dafür aber die Natur und die Ruhe noch viel mehr genießen.
Grundsätzlich gibt es auch die Möglichkeit per Autobus weiter nach Stollhof zu fahren. Wir starten aber unsere Tour bereits in Winzendorf, rund zwei Kilometer Luftlinie von der Minitaturbergkette entfernt. Denn auch wenn der Zustieg zur Wand jetzt vielleicht nicht der allerreizvollste sein mag, recht viel schneller ist man mit dem Bus dann auch wieder nicht und die Tour kann dadurch durchaus kürzer ausfallen, als die Anfahrtszeit selbst. Wer also etwas mehr Auslauf braucht, nimmt die paar Extrakilometer deshalb gerne in Kauf.
Wir steigen also an der Bahnhaltestelle Winzendorf aus. Der Straße entlang geht es vorbei an den Winnetou-Festspielen hinein in die Prossetschlucht. Hier empfiehlt sich ein Wechsel auf die andere Straßenseite hinüber auf den Jubiläumssteig, der etwas unter Straßenniveau entlang des Baches führt. Ansonsten folgt man einfach dem Gehsteig bis zum Ende der Schlucht.
Danach wird es leider etwas weniger malerisch. In typischer Landmanier endet der Gehsteig nämlich von einem Meter zum nächsten im völligen Nichts. Die gut 400 Meter von der Pizzeria da Napoli bis zur Abzweigung verwenden wir also notgedrungen die Feldbegrenzung neben der doch viel befahrenen Landstraße 87. Bei nächster Gelegenheit biegen wir nach links in den Feldweg ein, der durch den Stollhofgraben schnurgerade in die namensgebende Siedlung hinaufführt, nicht ohne aber vorher noch einen Blick zurück auf die imposante Burgruine Emmerberg zu werfen, die sich über dem Tal erhebt.
Durch das beschauliche Dörflein im Schatten der Hohen Wand nehmen wir an der Sebastiankapelle die Abzweigung nach rechts, vorbei an der Reyerkapelle und hoch zum Festplatz der Freiwilligen Feuerwehr. Hier nach links und über eine Schotterstraße hinüber zum Teufelsgratparkplatz. Wir folgen der Beschilderung, sowie der gelben Markierung hinein in den Graben und gelangen über einen mittelsteilen Waldweg etwas unvermittelt zu einer gut zehn Meter hohen Felswand und damit auch zum Einstieg in die eigentliche Kletterstelle des Steigs.
Der Leiterlsteig selbst ist dann schnell erklärt. An besagter Felswand führen rechts vorbei einige Griffklammern vielleicht fünf Meter hinauf auf ein leicht ausgesetztes Köpferl. Von diesem steigen wir etwas weniger steil weitere drei bis vier Höhenmeter nach links hinauf, wiederum durch Klammern und Stahlseil gesichert. Dann um ein leicht ausgesetztes Felsband herum. Und so plötzlich wie der Spaß angefangen hat ist er damit auch wieder vorbei. Man findet sich in einfachem Gehgelände wieder und die Kraxelei liegt nach vielleicht fünf Minuten bereits wieder hinter uns.
Von da an geht es recht gemütlich weiter. Zuerst weiter hinein in den Wiesergraben, führt uns der Weg dann rechts den Hang hinauf. Vorbei am Wasserhäuschen an der Teufelsquelle folgen wir danach immer stur den Wegweisern durch den Wald hoch zum Kohlröserlhaus an der Wandeckstraße.
Für den Abstieg empfehle ich die unschwierige Brünnlries (blaue Markierung, leichter Waldpfad) ein paar hundert Meter nordöstlich, wer es etwas kürzer und knackiger haben möchte, steigt über den näheren Hanselsteig (rote Markierung, leichte Klettersteigstellen, lange etwas abdrängende Leiter A/B) ab.