Sattel zwischen Hochschwung und Schattnerzinken
22. Jänner 2025
10 km
1100 hm
Auto (3h)
mittel
Namenloser Nebengipfel in netter Nachbarschaft.
Auch am zweiten Tag unseres Übungsleiterkurses begeben wir uns in unkartiertes Territorium. Bei der aktuellen Schneelage macht leider eine Besteigung des nahen Hochschwungs oder gar des Sommerecks wenig bis gar keinen Sinn, wieso wir uns für den Sattel zwischen Hochschwung und Schattnerzinken entscheiden. Laut Strava-Heatmap wird der namenlose Gupf gar nicht so wenig oft begangen und die kleine Rinne oberhalb des Möderingbachs verspricht zumindest eine halbwegs steinlose Abfahrt im oberen Teil.
Wir starten heute vom Parkplatz beim Almwirt in der Gulling. Da es sich dabei aber um Privatgrund handelt, sollte man bei Unsicherheit vorher beim Wirt nachfragen und nach vollendeter Tour jedenfalls einen Einkehrschwung mit ordentlich Trinkgeld einlegen. Über die kleine Skipiste geht es dann hinauf zu einer Forststraße, welche hinter einer kleinen Brücke sofort wieder in einen schmalen Wanderweg mündet. Entlang des Bachbetts steigen wir zügig hinauf, die Schneeauflage reicht für den Aufstieg, in der Abfahrt sollte man hier aber jedenfalls Vorsicht walten lassen. Am Ende des Engstücks folgt, für diejenigen, die die Karte und die Tourenberichte nicht ausgiebig genug studiert haben, auch schon die absolute Schlüsselstelle der Tour. Über einen abgeholzten, steilen Stich geht es hinauf in eine immer enger werdende Rinne, die bei wenig Schneelage und Vereisung durchaus unangenehm werden kann. Wer hier Probleme hat, sollte sowohl im Aufstieg, als auch der Abfahrt früh genug abschnallen. Auch Harscheisen können bei entsprechenden Bedingungen hilfreich sein. Am Ende des Steilaufschwungs geht es merklich flacher in den Wald hinein.
Wir stapfen über eine Forststraße hinweg durch lichten Jungwald und treffen wenige Minuten später auf eine zweite Forststraße. Wir folgen auf dieser dem Sommer-Wanderweg hinauf Richtung Hochschwung. Während sich der Wald zunehmend lichtet, richten wir unseren Blick zunehmend nach rechts. Die Hänge von Sommereck und Hochschwung sind jedenfalls absolut unbegehbar und -befahrbar. Wir halten uns an der Talform und folgen dem Bachverlauf weiter nach Südwesten. Am Ende der Rinne queren wir nach rechts hinaus und steigen über die abgeblasenen, aber unsteilen Hänge nach oben. Spurenanlage und Navigation sind hier bei guter Sicht eher vernachlässigbar, wir stapfen einfach schnurstraks in Richtung Kammlinie.
Eingerahmt von der wunderbaren steirischen Bergwelt lassen wir auch die letzten Höhenmeter unter uns und erreichen nach gut zehn Kilometern den Sattel zwischen Hochschwung und Schattnerzinken. Beide Gipfel wären von hier aus über den Sommerweg entlang des Kammverlaufs erreichbar. Der Hochschwung recht einfach, der Schattnerzinken nur mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung. Für diesen muss man nämlich etwas in den steilen Nordhang queren und je nach Bedingungen auch ein kurzes Steilstück überwinden/überklettern. Wir belassen es aufgrund der bescheidenen Bedingungen und fellen auf diesem recht pausenfreundlichen Gupf einfach ab. Die Abfahrt erfolgt wie so oft auf dem Aufstiegsweg, bei der geringen Schneelage ist aber insbesondere auf versteckte “Haifische” zu achten.