10 km
900 hm
zug (1,25h)
leicht
Oft einsamer Anstieg mit aussichtsreichem Ausblick über Payerbach und Reichenau.
Wieder einmal beginnen wir eine unserer Touren in Payerbach. Heute geht es auf den für sich allein zugegeben recht wenig ansehnlichen Saurüssel, einen kahlen Hügel mit einem ebenso hässlichen Jägerstand an der höchsten Stelle, anstatt eines Gipfelkreuzes. Der Weg dahin ist jedoch malerisch schön und bietet ein herrliches Panorama auf das Schwarzatal, den Semmering und die benachbarte Rax. Zudem ist der 1340 Meter hohe Gupf eine der höchsten Erhebungen östlich des Krummbachsteins und eignet sich mit seinen recht geradlinigen 900 Höhenmetern auch perfekt als Trainingsberg für größere Ziele.
Wir verlassen den Bahnhof Payerbach/Reichenau nach Nordwesten und biegen hinter dem Parkplatz rechts auf die Geyerhof Straße ein. Am namensgebenden Bauernhof vorbei folgen wir dem blau markierten Wanderweg dann nach Nordosten. Zuerst noch gemütlich entlang der Weide, führt unsere Aufstiegsroute dann unvermittelt steil einen Forstweg in den Wald hinauf.
Der Weg flacht etwas ab und dreht nach Osten. Wir überqueren eine befestigte Straße und bahnen uns leicht ansteigend unseren Weg hinüber zum Hochberger-Hof. Kurz bevor wir den Bauernhof erreichen treffen wir wieder auf die Geyerhofer Straße, welche wir weiter unter verlassen hatten und kurz zuvor gekreuzt hatten. Links hinter der Landwirtschaft beginnt dann der eigentliche Waldburgangerweg. Bevor wir uns an den steilen und schweißtreibenden Anstieg machen genießen wir jedoch noch einen kurzen Rückblick auf die nahe Raxalpe.
Der Weg führt nun recht uninspiriert den Berghang hoch. Er wird dabei aber immer schmäler und abschüssiger und mündet schließlich in einer kurzen, mit einer Stahlkette abgesicherten Engstelle, die jedoch bei normalen Bedingungen keine großen Probleme bereiten sollte. Dahinter dreht der Anstieg nach Nordwesten und nach einem letzten Aufschwung finden wir uns auf einem kleinen Sattel zwischen Hochberg (993m) und dem restlichen Bergstock wieder.
Am -definitiv nicht authentischen- “Kyselak”-Schild gehen wir nach links und erreichen über einen schmalen Pfad kurz darauf die Jubiläumsaussicht, welche herrliche Tiefblicke auf Payerbach zu bieten hat, sowie ein vollständiges Rax-Panorama. Nach einer kurzen Rast marschieren wir wieder zurück zum Miniatur-Sattel.
Von der Abzweigung gehen wir weiter nach Nordosten, überqueren eine Forstsraße und gelangen dann über einen recht gemütlichen Waldweg zum vielleicht spannendsten Abschnitt der heutigen Rundtour. Auf einem mitunter schmalen, recht abschüssigen Pfad queren wir hinüber Richtung Bodenwiese. Der Weg selber stellt dabei keine größeren technischen Herausforderungen an die versierte Wandersperson, bei schlechten Bedingungen sollte man seine Schritte aber doch mit etwas mehr Bedacht setzen. Kurz vor unserem Zwischenziel treffen wir wieder auf eine Forststraße. Wir folgen dieser für wenige Meter, biegen dann nach links ab und steigen in wenigen Minuten hinauf zur Waldburgangerhüte (1182m).
Nach einem möglichen Zwischenstopp bei der Hütte, verlassen wir die Bodenwiese nach Westen und nehmen den Kammweg hinüber zum Saurüssel. In leichtem Auf und Ab passieren wir einen netten kleinen Aussichtspunkt, dekoriert mit einem weniger ansehnlichen Messpunkt. Wenig später stehen wir erneut auf einer durchaus imposanten Wiesenfläche.
Weglos biegen wir am oberen Ende der Weide nach Norden und nehmen den Weg hinauf zu einer weiteren Forststraße. Wir folgen dieser für einige hundert Meter berganwärts, bis wir wiederum auf einer ausgedehnten Wiesenfläche stehen. Hier den beinahe skipistenartigen Hang nach oben und dann rechts teilweise weglos (der Pfad zum Gipfel ist oft kaum mehr ausmachbar) hoch zum höchsten Punkt des Saurüssels (1340m), der wie bereits anfangs erwähnt nicht von einem traditionellen Gipfelkreuz garniert ist, sondern mit einem mittelbeeindruckenden Hochstand.
Ganz allgemein gestaltet sich die Hochfläche um den Saurüssel weniger wie ein utopisches Natur- und Wanderparadies , sondern mit seinen unschönen Schießschneisen und unzählbaren Ansitzen mehr wie der feuchte Traum eines ÖVP-nahen (Geld-) Adeligen.
Wir verlassen die unschöne Erhöhung ohne große Umschweife und steigen auf dem Aufstiegsweg wieder zurück zur ursprünglichen Wiesenfläche. Von dieser aus weiter nach Westen, immer den gelben Markierungen entlang. Zuerst flach wird der Weg immer steiler und führt dann teilweise etwas abschüssig hinunter Richtung Schwarzatal.
Ein letztes Mal genießen wir den schönen Ausblick vom 4-Herren-Sitz, dann folgt ein längerer Forststraßenabschnitt. Wir passieren eine imposante Felswand und bewundern die durchaus interessante Faltung des rötlich gefärbten Gesteins.
Wir lassen uns nach der Kurve von einer etwas missverständlichen Markierung nicht beirren und folgen weiter der Schotterpiste. Dann biegen wir schließlich an der Hinweistafel doch nach rechts ab und machen uns an den stellenweise etwas mühsamen letzten Teil des Abstiegs. Über teils schmale wurzeldurchsetzte Passagen erreichen wir dann einen gemütlichen Waldpfad, der uns sanft abfallend hinunter zur Straße führt.
Wir verlassen den Wanderweg an der Wald-Hütte der Wiener Forstverwaltung. Der Straße entlang passieren wir die Freiwillige Feuerwehr Schneebergdörfl. Weiter vorbei am ehemaligen Cafe Waldschlössl und über die “Stiege” hinunter stehen wir nach rund zehn Kilometern wieder am Bahnsteig Payerbach/Reichenau.