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Sonnwendstein

16 km

950 hm

zug + bus (1,5h)

leichte wanderung

Schweißtreibender Grenzgang zwischen Niederösterreich und der Steiermark an der historischen Passstraße über den Semmering.

Vom Bahnhof Semmering am Haus Stefanie vorbei auf den Bündsdorfweg und dann durch ein kurzes Waldstück, erreichen wir nach wenigen Minuten den Einsiedeleiweg und wenig später die Passhöhe. Das Tagesziel mit seiner imposanten Sendeanlage hat man dabei fast immer im Blick.

Über die Straße und beim Skilift nach links und entlang der Carolusstraße zum Sporthotel Semmering. Hinter dem Parkplatz des Hotels biegt der markierte Weg in den Wald ein. Wir folgen hier weiter der Beschilderung Richtung Maria Schutz.

Es entfaltet sich ein wunderbarer Wanderweg/Singletrail, der großteils bergab den Sonnwendstein nach Norden hin umrundet. Nach der Hektik des touristischen Luftkurortes, erinnert einen dieser wilde, abgeschiedene Waldsteig an die Schmugglerpfade von einst und man erhascht einen Eindruck davon, wie die Menschen vor vielen hunderten Jahren wohl bereits diesen Gebirgsübergang überquert haben mögen. Zweimal ignorieren wir dabei die Sonnwendstein-Beschilderung und folgen weiterhin dem grün-roten Wanderweg.

In Maria Schutz angekommen wird es dann schnell wieder kosmopolitischer, an der Lourdes-Grotte fühlt man sich ins (für tief niederösterreichische Verhältnisse) unendlich ferne Okzitanien versetzt. Mit diesem göttlichen Beistand geht es dann zum Einstieg des heutigen Aufstiegsweges.

Nach dem doch eher gemütlichen Zustieg geht es dann recht schnell zur Sache. Der Gebirgsjägersteig führt quasi in gerader Linie vom Wallfhrtsort hinauf auf den Gipfel des (ehemaligen) Göstritzberges. Von Anfang an treiben einem die mitunter steilen Serpentinen die Schweißperlen auf die Stirn. Die erstaunlich alpine Vegetation und die herrliche Naturlandschaft entlohnen aber auch für die größte Anstrengung. Der Steig ist mitunter schmal und etwas abschüssig, dabei aber nie schwierig und wer halbwegs gut in Form ist, spürt die Höhenmeter nur so unter sich hinwegfliegen. Mit den Höhenmetern ändert sich auch die Umgebung. Es wird felsiger und auch die Pflanzenwelt um einen herum verändert sich mit so gut wie jeder Kehre.

Befindet man sich gerade noch in dieser -für einen bewaldeten Hügel beachtlich steilen- Nordflanke, steht man nach einer Abzweigung plötzlich und völlig unvermittelt an der Unterkante des Gastgartens einer Berghütte. Von der Pollereshütte sind es dann nur noch wenige Meter hinüber zum Gipfel des Sonnwendsteins (1523m), dessen fast schon brutal anmutende Sendeanlage schön mit einer Kapelle und mehreren Bäumen kaschiert wurde und dadurch für uns eigentlich erst im Abstieg so richtig zu erkennen sein wird. Vom Gipfel genießt man die herrliche Aussicht auf Schneealpe, Rax, Schneeberg und das Wiener Becken. Gleichzeitig kann man hier oben auch wunderbar den Streckenverlauf der Semmeringbahn nahzeichnen.

Nach einer kurzen Gipfelrast geht es hinüber Richtung Skigebiet. Wir folgen der Beschilderung an den Hütten vorbei nach links und nehmen dann den erdigen Anstieg zum Erzkogel hinauf in Kauf. Der bemitleidenswerte Gupf kann außer mit einem großen Holzkreuz mit nicht sehr viel aufwarten, der nachfolgende Kammweg ist aber durchaus empfehlenswert und landschaftlich um einiges netter, als die parallel weiter unten verlaufende Schotterstraße. Über einen steilen, aber recht heimeligen Waldpfad gelangen wir dann schlussendlich zur Familienabfahrt des Semmering-Skigebiets. Nach kurzem Gegenanstieg stehen wir auf dem Gipfel des Hirschenkogels, dem wohl feuchtestenn Traums eines Tiroler Seilbahnmagnaten. Aussichtsturm, Waldseilgarten, Mountainbikstrecke und Restaurität samt Schirmbar zwängen sich neben die Bergstation. So sieht wohl die Zukunft des schneefreien Bergtourismus aus, fehlt nur noch der Streichelzoo und die Sommerrodelbahn, pardon natürlich Alpine Coaster.

Wer sich hier noch für den -zugegeben recht kurzen- Abstieg nach Semmering stärken möchte, kehrt noch auf ein Getränk am Liechtensteinhaus ein, ansonsten geht es recht unkompliziert über die diversen Skipisten hinunter zur Talstation (Achtung für Fußgänger gesperrte Trails beachten!) und dann auf dem Aufstiegsweg zurück zum Bahnhof.

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