8 km
800 hm
auto (3h)
leichte skitour
Sorglose Einsteiger-Skitour im Skigebiet Galsterberg, etwas getrübt von teuren Tarifen.
Die angespannte Lawinensituation hält uns weiter im Griff und drängt uns in den überwachten Skiraum. Der nahe Galsterberg bietet dazu ein Rundum-Sorglos-Paket für Skitouren-Neulinge. Auch wenn ich Pistentouren grundsätzlich wenig bis gar nichts abgewinnen kann, ist die Aufstiegsroute auf den Galsterberg speziell für Anfänger oder bei schlechten Verhältnissen durchaus eine lohnenswerte Alternative. Die wirklichen Pistenabschnitte halten sich dabei tatsächlich in Grenzen, der Rest des Weges verläuft über nette Forststraßen und Wanderwege, beziehungsweise auf einer eigenen Spur neben der eigentlichen Skipiste. Nur an einer Engstelle im oberen Teil kommt man sich beim Aufstieg etwas vor wie der gefährlicher Fremdkörper, den Pistengeher in anderen Skigebieten nur allzuoft darstellen. Alles in allem aber ein gemütlicher und aussichtsreicher Ausflug, einzig der schon etwas dreiste Preis von elf Euro pro Nase trübt dabei unser Erlebnis.
Die zumeist gut ausgeschilderte Aufstiegsspur beginnt direkt neben der Amadeus Alm. Wer wie ich das eine oder andere Ausrüstungsteil (Felle) vergessen hat, was auch schon einmal passieren darf bei 5-6 Skitouren in nur einer Woche, kann sich beim dortigen Skiverleih gleich noch aushelfen lassen. Der Service war bei mir allerdings sehr bescheiden (nur ein einziges Fell zu vermieten, viel zu kurzer Ski, Versicherungsgebühr einfach aufgeschlagen), weshalb ich dieses Etablissement nur in Notfällen empfehlen würde.
Zuerst geht es gemütlich auf einer eigens angelegten Ratrac-Spur der Skipiste entlang. Kurz nach der Rodelbahn biegt der Weg links in den Wald hinein. Bei traumhaftem Winterwetter machen wir auf den tief verschneiten Forstwegen schnell Meter. Die Steigung ist dabei immer recht angenehm und der Wegverlauf unschwierig, wesalb sich die Tour sicher auch für absolute Beginner und Kinder gut eignet.
Nach einem kurzen Intermezzo mit der Talabfahrt geht es der Beschilderung folgend wieder links in den Wald hinein. Danach steigen wir teils im Zick-Zack einen mittelsteilen Waldhang hinauf. Dabei queren wir auch ein weiteres Mal die Familienabfahrt/Rodelbahn. Schlussendlich erreichen wir wieder die Skipiste und gelangen auf dieser zur Bergstation der Galsterbergalmbahn.
Hier folgt auch der ungemütlichste Teil unserer Tour. Über eine sehr enge und steile Skipiste gilt es die etwas mehr als hundert Höhenmeter zur Galsterbergalm zu überwinden. An schönen Ferientagen wie diesem kann das durch die vielen entgegenkommenden Skifahrer mitunter zur Herausforderung werden. Wieso die Aufstiegsspur hier nicht anders gelegt wurde, ist mir nicht wirklich begreiflich. Für ehrfahrenere SkitourengeherInnen empfiehlt sich hier wohl der westlich gelegene Umweg über die Pleschnitzzinkenhütte und den namensgebenden Pleschnitzzinken (2112m). Damit erspart man auch das etwas mühsame Stück nach der Galsterbergalm über die (hier aber viel breitere) Skipiste, nimmt jedoch auch rund 150 Höhenmeter mehr und etwas freies Skigelände in Kauf.
Wir bleiben heute aber brav im Skigebiet, folgen der Steilhangumgehung nach rechts und erreichen wenig später den Sattel zwischen Kalteck und Pleschnitzzinken. Von hier aus kann man besagten Gipfel ebenfalls noch in rund 15-20 Minuten mitnehmen. Wir sparen uns den Abstecher über den von unten ohnehin wenig einladend aussehenden lawinensicheren Korridor und nehmen gleich den letzten Hang hoch auf das Kalteck (1978m). Der kleine Vorgipfel ist dabe an sich nur wenig reizvoll und auch die Bergstation der Sesselbahn trägt dazu wenig Positives bei, die Aussicht kann sich aber im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Der Blick schweift dabei quasi über das gesamte Ennstal bis hin zum mächtigen Dachstein im Nordwesten.
