20 km
950 hm
zug + bus (1,5h)
leicht
Auf dieser leichten, aber doch sehr langen Tour gilt es den wohl östlichsten Skitourenberg Österreichs im Sturm zu erobern.
Wir starten von der Bushaltestelle beim ehemaligen Hotel Hochwechsel. An den altehrwürdigen Gemäuern vorbei folgen wir rechts hoch der Straße Richtung Skigebiet. Kurz vor dem Skilift-Parkplatz nehmen wir die linke, etwas unscheinbare Straße mit dem Allgemeines-Fahrverbot-Schild. Diese endet abrupt nach dem letzten Haus vorm Waldrand und geht in einen Weg über. Ab hier geht es, wenn es die Verhältnisse zulassen auf den Brettern (die die Welt bedeuten?) weiter. Ergo anfellen, in die Stiefel und (r)auf geht’s.
Das erste Teilstück schlängelt sich noch etwas unspektakulär und je nach Bedingungen auch etwas aper dem Bach entlang. In Steinwurfweite zur Sesselbahn steigen wir den Bergwald empor. Auf halbem Weg zur Mönichkirchner Schwaig teilt sich dann der Weg. Hier muss bereits sehr früh eine grundlegende Entscheidung getroffen werden. Folgt man dem rechten Weg, führt einen dieser zum Hallerhaus, in weiterer Folge zur Stoa Alm und zur Steinernen Stiege. Von da an über den Niederwechsel mitsamt einer längeren Abfahrtspassage auf den Hochwechsel. Gerade die Steinerne Stiege ist bei wenig Schnee, aber auch bei Eis extrem mühsam zu gehen, weshalb ich mich für die längere, aber weniger Höhenmeter konsumierende linke Variante entscheide.
Im Prinzip gilt es von hier aus nur mehr den österreichfarbenen Markierungen des Wanderwegs 924 zu folgen. Dieser führt uns direkt auf den höchsten Punkt des Wechselgebiets. Gerade im Waldstück zu Beginn, sowie der langen Passage von der Vorauer Schwaig Richtung Hochwechsel gestaltet sich die Orientierung jedoch mitunter etwas schwierig, da im Winter der Weg und auch viele der Markierungen nicht/nur mit Erfahrung und Ortskenntnis erkennbar sind. Wenn man ab und zu die Karte checkt und etwas auf die Umgebung achtet, kann aber tatsächlich wenig passieren.
Nach dem anfänglichen Waldstück (aufpassen auf die Markierungen, der Weg zweigt einmal etwas überraschend nach rechts ab). Danach folgt ein relativ flacher, geradezu meditativer Forststraßenhatscher. Hier kann man richtig Kilometer machen, allerdings können so lange Flachstücke auch gerne mal die Füße stärker Beanspruchen als eine jede Hochtour (Stichwort Blasen!). Die diversen Forststraßen transportiern uns in einem sehr langen Bogen rund um den Niederwechsel herum zur Vorauer Schwaig (1656m). Hier bietet sich eine kleine Pause an.
Das restliche Stück ist teils extrem exponiert und so ist von hier weg eigentlich immer mit einer steifen Brise zu rechnen. Wir führen den Bogen über weite Wiesenflächen zu seinem Abschluss und treffen am Kamm wieder auf den Weg, der vom Niederwechsel herüberführt. Spätestens von hier ist das Tagesziel auch in Blick- und Greifweite. Die letzten Meter werden hauptsächlich durch den abgeblasenen und von Steinen übersäten Untergrund verkompliziert. Ansonsten sollte der letzte Aufschwung auf das hügelige Gipfelplateau wenig Schwierigkeiten bereiten. Beim Wetterkoglerhaus (1743m) bietet sich eine Rast im Winterraum an, insbesondere wenn sich die steife Brise, wie bei mir der Fall, in einen orkanartigen Sturm verwandelt.
Die Abfahrt vom Wetterkoglerhaus kann man eigentlich nicht übersehen/überfahren. Der Hang zieht sich wenig steil zur Marienseeer Schwaig hinunter. Bei viel Schnee kann man sich hier schon einmal hinreißen lassen und ein paar schnelle Tiefschneeschwünge ins Pulver zeichnen, meist ist die Piste jedoch so weit abgefahren und/oder abgeblasen, dass Grasbüschel und vereinzelte Steine zu einer mitunter kreativen Routenwahl gemahnen.
Von der nahen Schwaig besonders bei wenig Schnee einfach die von Mariensee aus oft begangene Aufstiegs-Forststraße bis zum Biotop abfahren. Von dort marschieren wir auf der Straße hinunter nach Mariensee bis zur ersten/letzten Bushaltestelle beim Almbauer.
